Am Rande des Parks steht der älteste Bau des Besitzes. Das barocke Oratorium der Heiligen Sebastian und Rocco wurde im Jahr 1604 von der ansässigen Gemeinde erbaut. Zur Zeit Manzonis brach 1629 die Pest aus und verbreitete sich bis ganz in die Nähe, verschonte jedoch diese Gegend: wie eine Gedenktafel an der Rückseite des Altars bezeugt, verbreitete sich der Glaube, dass der Heilige Rocco, Schutzheiliger der Felder und der Herden die Gegend vor der Pest bewahrt hat.
Nach verschiedenen Restaurierungsarbeiten wurde die Struktur zugleich mit der Villa renoviert. Das Dach war 1997 bei einem Gewitter eingestürzt und die Vegetation überwucherte das Innere des Gebäudes. Heute strahlt das Oratorium wieder in seinem alten Glanz: am linken Arm des lateinischen Kreuzes ein kleiner Kirchturm mit der Original-Kirchenglocke.
Das Licht fällt durch ein hohes Kirchenfenster aus dem 18.Jh. in das Kirchenschiff, das zur Gänze mit rosa und goldenen Einfassungen geschmückt ist. Sie werden der Bologneser Schule der Zeit zugeschrieben und ein Trompe l’oeil verschönt mit Stuck die Fenster.
Von der Innenausstattung ist ein reich gearbeiteter Altar erhalten. Das Gewölbe darüber ist mit einer Wandmalerei geschmückt, die den Himmel und zwei Engel, die der Jungfrau Maria einen Blumenkranz überreichen, darstellt. Ursprünglich handelte es sich um eine Marienkapelle. Das Symbol, das später zum Wappen der Villa Valfiore wurde, befindet sich ebenfalls hier in der Kirche.